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Wie Harry sich den vaginalen Orgasmus vorstellt

Blog 55


Auch der junge Harry und spätere Held Henri meiner Heine-Romane geht in seinen sexuellen Phantasien stets vom weiblichen Höhepunkt aus:

Hat er, in seinen pubertären Phantasien, im Gebüsch am Düsselstrand seine geliebte Heidi nicht in eben dem Augenblick aufjaulen lassen, als er sich eruptiv in sie ergoss?

Geradeso stellte er sich Béatricens Orgasmen vor, als sie in Madrid Federico in ihren großmütigen Schoß ließ.

Nicht anders war es mit seiner verlorenen Liebe Inga, die sich, wenn auch nicht allzu dauerhaft, an seiner Statt seinem Adlatus Alfie hingab!

Auch seine Banknachbarin Natalja, als sie noch vor dem Abitur von Paule geschwängert ward, kam sicher zu einer Klimax.

Isabel in Madrid ist, einem stadtbekannten Don Juan erliegend, wohl ebenso abgegangen wie die schmachtende Maja in Minister Godoys oder Goyas Armen! Und später in den Armen Enriques?

Vermutlich hat sogar seine Hamburger Kusine Molly Friedländer ihre ehelichen Höhepunkte.

Und die zierliche Therese mit dem wackeren Mediziner Adolf von Halle...

Natürlich würde auch seine par distance geliebte Meike in den Armen ihres Franzosen ihr Kommen haben.

So ging sicher auch die junge Vanessa an Hassans beschnittenem Kreuzberger Pimmel ab wie eine explodierende Petarde.

Vielleicht sogar Monique am Hammer Léons und seiner traumatischen Elephantiasis?

Und hat nicht auch er, Henri, beim Ehebruch im Ehebett, die junge Cancannière Frisette in ihrer Garderobe abgehen lassen wie eine Rakete, woraufhin sie mit lauter buntfarbigen Orgasmusflecken und auszitternden Brüsten wie ein schlaffes Handtuch über ihm hing, währenddes sein Samen, üppig weiß und sämig aus ihrem Möschen quellend, über die schlanken Schenkelchen mit der Trikolore rann? … –

Traun, bei allen seinen Freunden und Bekannten, Männlein und Weiblein, ging er stets davon aus, dass sie in ihren legitimen Betten auch legitim orgasmierten – gleichsam orgasmisch darin mäanderten –, während er selber außen vor und auf seine einsame Lust eingepfercht blieb.

Und so weiter und so fort, wann immer er in seinen ipsistischen Phantasien ausschweifte und deren schimärische Geschöpfe stets und ausnahmslos derselben Ekstasen hat teilhaftig werden lassen wie sich selbst... –

Und jetzt soll all das nur naive Wunschvorstellung gewesen sein? Schiere Augenwischerei, bloß die trügerische Fata Morgana seiner eigenen ausbündig über die Schranken schlagenden sexuellen Phantasie?

Jetzt sollte er allen Ernstes erkennen und anerkennen, dass die zahllosen Frauen, die seine libidinösen Träume bevölkerten, aller Augenscheinlichkeit nach überhaupt keine vaginalen Orgasmen hatten, auch jetzt nicht haben und nie haben würden?

Dass sie sich sämtlich, sofern sie überhaupt Wert auf sexuelle Lust legten, eigenhändig immer nur klitoral befriedigen mussten?

Sodom und Gomorrha! Jetzt soll er erstmals einsehen und akzeptieren, dass die Sexuallust der Geschlechter mitnichten so symmetrisch auf Gegenseitigkeit beruht und wechselseitig ist, wie er glaubte, – sondern vielmehr ein für allemal ein einseitiges und egoistisches Vergnügen des Mannes, wenn er in seiner Konkubine Schoß abdrückt?

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