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  • freudholdriesenhar

Eine Umkehrung aller hedonistischen Werte?

Blog 103


Das aber wäre nun, alles in allem, doch die Umkehrung aller bislang vermeinten sexuellen Verhältnisse sowie geradezu eine nietzscheanische Umwertung aller sexualethischen Werte: Die geschlechtliche Selbstbefriedigung – die dann, da sie keines Geschlechtspartners mehr bedarf, auch gar keine im eigentlichen Sinn ,geschlechtliche' mehr ist, sondern einfach die natürliche Quelle individueller organismischer Lust – wäre die Norm, und die im eigentlichen Sinn ,sexuelle' Lust beim Koitus mit einem Partner eher die Ausnahme von der Regel!

Spricht dafür nicht auch der Umstand, dass die sexuelle Selbstbefriedigung auch im Tierreich vorkommt? „Masturbation“, so Wikipedia, „wurde bei zahlreichen Säugetierarten (beispielsweise Hunden, zahlreichen Affenarten, Kühen, Pferden, Walen, Fledermäusen, Schafen), aber auch bei Vögeln, und bei Reptilien (beispielsweise Schildkröten) beobachtet. Dies umfasst, anders als früher behauptet, nicht nur domestizierte und in Gefangenschaft lebende Tiere, sondern auch wilde Tiere in freier Natur beider Geschlechter. Bei Bären wurde beobachtet, dass sie masturbieren, während sie anderen Bären bei der Paarung zusehen.“ Pornografie ist gar keine Erfindung des Menschen, es gab sie, und wohl nicht nur bei Bären, schon bevor es überhaupt Menschen gab?

„Die dabei verwendeten Techniken“, so Wiki weiter, „sind vielfältig und umfassen beispielsweise die manuelle Stimulation mit Hand, Pfoten, Füßen oder Schwanz, Autofellatio, Reiben des Penis gegen den Bauch oder Gegenstände. Auch das Herstellen von Werkzeugen, die der Masturbation dienen, ist bei einigen Arten bekannt. Bei einigen Arten wurde eine spontane Ejakulation ohne vorhergehende körperliche Stimulation beobachtet. Auch die Stimulation weiterer erogener Zonen wie der Zitzen oder des Geweihs verschiedener Hirscharten kann beobachtet werden. Bei weiblichen Säugetieren umfasst die Masturbation häufig die direkte oder indirekte Stimulation der bei allen Säugetieren vorhandenen Klitoris.“

Auch das Herstellen von Werkzeugen, die der Masturbation dienen, ist bei einigen Arten bekannt: Auch der Dildo ist keine rein menschliche Erfindung? Bei weiblichen Säugetieren umfasst die Masturbation häufig ,die direkte oder indirekte Stimulation der Klitoris': Diente die Perle, die ja auch bei der mammalischen Kopulation nicht tangiert wird, schon seit der Entstehung der Säugetiere vor mehr als 300 Millionen Jahren den Weibchen ausschließlich als Quelle der Lust? Ein alter und grundsätzlicher Menschheitsirrtum wäre es dann, zu glauben, die sexuelle Lust würde in der Masturbation missleitet oder missbraucht. Ein ,falscher Irrtum' der Onanisten mit schlechtem Gewissen: Sie machen vielmehr den eigentlich ursprünglichen Gebrauch davon! Zugleich reimt sich das auch auf die ubiquitäre Verbreitung der Onanie in den Zeiten des Internet.

Es gibt demnach auch seit 300 Millionen Jahren keinen ,schmutzigen' Sex; es gibt nur guten Sex und schlechten Sex. Guter Sex ist Selbstbefriedigung, schlechter Sex ist Koitus?

Dann sind der Porno und Onlinesex guter Sex: auf dem Bildschirm Kopulation, vor dem Bildschirm Masturbation?

Die heutige internetgeprägte und -gesättigte Jugend dürfte das wissen. Desto stärker unterscheidet sie zwischen Sex und Liebe. Sie weiß sehr gut zwischen beidem zu trennen: Ihre sexuelle Befriedigung findet sie virtuell im Netz, in der wirklichen Welt aber sucht sie – die Liebe?

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