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  • freudholdriesenhar

Der weibliche Orgasmus in der männlichen Phantasie – 1?

Blog 45


Wird nicht auch in den sagenhaften Geschichten und Fabeln der Alten, wo – anders als beim notorischen Onan des Alten Testaments – vom Sex zwischen den Geschlechtern die Rede ist, stillschweigend immer vorausgesetzt, dass auch die Frau im selben Maße der Lust – in Form des sexuellen Höhepunkts – teilhaftig wird wie der Mann? Zumindest in seinen einsamen Masturbationsphantasien hat der noch unbeweibte Jüngling die Frau seiner Träume vaginal selbstredend immer aufs Haar desselben vaginalen Orgasmus Teil werden lassen wie des phallischen (nicht, peniblen) sich selbst. Die folgenden Beispiele entnehme ich mit eurer Erlaubnis meinem Roman ,Des Lebens flaumenleichte Frühe' (Kindle-Taschenbuch) über den jungen Poeten Harry.

Das beginnt schon in der biblischen Genesis des Alten Testaments: „Oft lacht er auf“, berichtet noch seine letzte Liebe, Mouche, „im Hinblick auf irgendeine zotenhafte Geschichte oder schlüpfrige Stelle aus dem Alten Testament, die er sich selbst zu erzählen scheint.“

Hat nicht die Stammmutter Eva im Garten Eden, als sie dem Rat der Schlange folgte und durch Adams Samen in ihrem Schoß die Brüder Kain und Abel empfing, dieselbe Wollust empfunden wie ihr paradiesischer Beschäler? Wie anders sollte sich für sie dann die Vertreibung aus dem Paradies überhaupt gelohnt haben?

Schlug nicht, im Augenblick ihrer heillos-heiligen Verzückung, als sie in ihrem Wüstenzelt bei Timna ihren Schwiegervater Juda absamte, Thamars Fuß mit den rotlackierten Nägeln so reflexartig aus wie der Huf einer Stute?

Gingen nicht Lots jungfräuliche Töchter, als sie, lange vor der Me-too-Debatte, den trunken gemachten Vater notzüchtigten, selbander ab wie zwei explodierende Feuerwerkskörper oder die an Sodom und Gomorrha leckenden Flammen, als Jachwes inzestuöser Blitz in ihm und ihnen zündete und er seine Gen-Gischt heiß zischend in sein eigenes Fleisch versprühte?

Verriet nicht die wilde konvulsivische Entfaltung, Auffaltung, Zufaltung von Bathsebas kleinen Labien unter König Davids rhapsodisch psalmodischer Zunge ihre äußerste ehebrecherisch-gattenmörderische Lust?

Hat nicht die jüdische Judith aus Bethulia am Pfahl des assyrischen Monsters Holofernes, bevor sie ihn um einen Kopf kürzer machte, wiederholtermalen diese äußerste Ekstase und Verzückung, diese assyrisch-süße Seligkeit genossen, so dass sie in maiorem Dei gloria Jachwes gotteslästerlich hymnisch sogar dem heidnischen Baal samt Astarte huldigte?

Das Gleiche galt für alle mythologischen Vereinigungen auf Agostino Carraccis klassischen Stichen: Erstarb nicht Venus, die unsterbliche Göttin der Liebe selbst, in huldvoll-süßem Lächeln, als er, Harry, der gebenedeite unter den Männern, sie in ihrem Muschelwagen bestieg, sie in den siebten Himmel stieß und sich ekstatisch in der Schaumgeborenen Jakobsmuschel ergoss?

Hat nicht seine sexuell ausgehungerte Gattin Dejanira, auf dem muskulösen Schenkel des von den 50 geschwängerten Töchtern des Königs Thespios zurückkehrenden Herkules reitend, ihm mit vor Lust glasig gewordenem Blick erwidert, bevor sie im fulminanten Blitz ihres dreimal, viermal wollüstig aufzuckenden Schoßes zersprang wie das Glas kristallener Lüster?

Stöhnte und schwang nicht die olympische Venus im Rhythmus ihres martialischen Gatten synchron auf und ab wie ein Federpendel und stöhnte, und wippte, und keuchte, bis es ihr – aaahhh...! – genau in dem Moment kam, als er aus allen Rohren feuerte, sein götterväterliches Sperma aggressiv in ihren Schoß katapultierte und sie mit dem geflügelten Früchtchen Cupido schwängerte?

Ja, und hat nicht die ägyptische Metze Cleopatra, als der römische Antonius mit mächtiger Brust über ihr keuchte und sie mit ultimativen Stößen – aaahhh... – zur Klimax brachte, geschrien wie am Spieß und so gellende Töne wollüstiger Ekstase von sich gegeben, dass ihre Dienerschaft in helllichte Aufruhr um das Leben der Herrin geriet?

Hat es in Ariadnes ganzem minoisch labyrinthischen Nervensystem, als Bacchus sie an Naxos' Strand von hinten nahm, nicht noch lange nachdem im Paroxysmus krampfartigen Entzückens ihre Knie erzitterten und hinter seinem Rücken beide Fersen – aaahhh…! – wie die Hufe eines durchgehenden Gauls auskeilten, so quirlig süß und selig nachgeprickelt? „Da war“, erzählt Thomas Mann, „nichts als trunkene Lust wie von rotem Weine bei seinem Anblick, und er selber war einem trunkenen Weingott gleich, der die Kelter tritt, hoch geschürzt und begeistert: das Weinblut netzte seinen Schurz und der rote Rebensaft sein Gewand. Schön war er, wie er watend trat und den Tanz der Kelter vollführte, – schön über alle Menschen: so weiß wie Schnee, so rot wie Blut und so schwarz wie Ebenholz...“

Hat nicht sogar die hehre Göttin Juno nicht anders mehr gekonnt, als, den brechenden Blick aufwärts hebend, dem Himmel für ihren olympischen Göttergatten zu danken, bevor sie frenetisch, wie in die Stirn getroffen von Iovis' Blitz, von Wellen fulminanter Wollust geflutet – Freude, schöner Götterfunken, Tochter aus Elisium! –, aufgebäumt nach hinten kippte, ihm ihren verzückten Schoß entgegenstemmend, in frenetischer Ekstase schreiend erbebte und ihr erhabener Schenkel hinter ihm die Luft schlug wie die Hufe des die Himmel durchkeilenden Pegasus?

Hat nicht auch die trojanische Lieblingssklavin des griechischen Peliden, Briseis, vor orgastischer Lust gejauchzt, als Achilles sie kraftvoll stehend aus den Knien heraus von unten stieß und sich ultimativ – aahh!!… – von der Ferse bis zum Scheitel in sie ergoss?

Hat nicht die karthaginische Dido in der Höhle, als Aeneas' gleichwie nächtens die Krieger aus Odysseus' getürktem Pferd hinterhältig hervorspringendes Gemächt zwischen ihre blähend geplusterten Labien drang und mit gestählter Schar ihre händisch präparierte Furche pflügte, in der Explosion ihres Blutes – aaahhh…! – zuckend ihre Wollust entladen und nur noch unverständliche Laute gelallt?

Ja, und hat nicht sogar das zwielichtige Luder Pandora, als sie dem faunisch-animalischen Appeal des rüde aufbockenden Satyrs erlag, wie angesteckt von seiner animalischen Ekstase, vor Verzückung laut Evoe geschrien, bevor ihr Stöhnen in paroxysmisch erlöstem Wimmern verebbte? (Das war dann aber schon im nächsten Band, ,Die Freuden und Leiden des jungen Harry'.)

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